Cha-Do – Der Weg des Tees
- Nils Caspar

- 22. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Sept.
Tee trinken ist etwas Alltägliches. Doch in Japan entwickelte sich daraus eine Kunstform, ein spiritueller Pfad: Cha-Do (茶道) – der Weg des Tees. Es ist mehr als ein einfaches Ritual. Es ist ein Spiegel: für unser Inneres, für unseren Umgang mit Menschen, für den Platz, den wir im Leben einnehmen.
Und genau hier öffnet sich die Brücke: Auch Musik – und besonders das Spiel der Handpan – kann zu einem solchen Weg werden.

Eine persönliche Begegnung im Teehaus
Gestern habe ich mit meiner Familie das japanische Teehaus im Englischen Garten in München besucht, um einer Teezeremonie beizuwohnen. Der Teemeister erzählte von der Herkunft und Ausführung der Zeremonie und kommentierte die Vorführung, die wir als Gruppe von etwa 25 Leuten beobachteten.
Mit meinem Handpan Path im Hinterkopf fiel mir sofort eine Äußerung des Teemeisters auf, die mich seitdem begleitet. Er sagte sinngemäß: „Der Weg des Cha-Do, der Weg des Tees, kennt nur zwei Strömungen.
Den einen, den wir hier lehren – der innere Weg, auf dem es um geistige Prinzipien und innere Haltung geht – und den anderen, den Weg vieler Kaufleute, Samurai und Reichen, die durch teure Gegenstände Macht und Status zur Schau stellten.“
In diesem Moment ging ein Leuchten durch meine Gedanken, denn mir wurde klar: Genau dieselbe Unterscheidung lässt sich auf den Weg mit der Handpan übertragen.
Zwei Gesichter des Teewegs
Ein alter Teemeister sagte: Es gibt zwei Wege des Tees.
Der innere Weg – geprägt von Zen und Dao: Einfachheit, Klarheit, das Finden von Harmonie im Unscheinbaren. Für mich ist dieser Weg ein Pfad ohne festes Ziel, ein Sein ohne Anfang und Ende. Es geht um innere Sammlung, Reinheit, Bescheidenheit und Harmonie. Es ist der Weg, auf dem du dich selbst im Spiel erkennst, statt dich im Außen zu verlieren.
Der äußere Weg – geprägt von Samurai und Reichen: Tee als Bühne, um Reichtum, Prestige und Seltenheit zu zeigen. Dieser Weg wurde oft von wohlhabenden Kaufleuten, Samurai und anderen Mächtigen genutzt, um ihren Reichtum und Status zu zeigen. Es ist die Suche nach äußerer Anerkennung und Bestätigung, ein Weg, der leicht zur reinen Zurschaustellung wird.
Beide Strömungen sind historisch real. Aber nur der erste führt wirklich nach innen.
Die Prinzipien des Wa-Kei-Sei-Jaku
Der Teeweg des Wabi Cha lässt sich in vier Prinzipien verdichten, die auch für den Weg mit der Handpan gelten:
Wa (和) – Harmonie (mit allem was IST)
Kei (敬) – Respekt (gegenüber allen Beteiligten)
Sei (清) – Reinheit (im Außen und Innen)
Jaku (寂) – Stille (Abstand vom Alltag)
Diese vier Worte sind das Herz des Teewegs. Sie beschreiben einen Zustand, in dem Mensch, Natur, Handeln und Geist eins werden. Sie sind nicht nur Richtlinien für die Teezeremonie, sondern universale Prinzipien des Lebens – und damit auch für die Musik gültig.
Zurück zu meinem geistigen Leuchten im Teehaus:
Die entscheidende Frage lautet: Wann wird dein Weg mit der Handpan zum Wabi-cha – und wann endet er im Weg der Veräußerung?
Hier stehen wir vor echten Herausforderungen: Viele werden gewollt oder ungewollt auf den Weg der Veräußerung gezogen. Nur wenige schaffen es beim Spielen eine authetische Verbindung mit sich selbst aufzubauen.
Warum?
Erstens, es gibt – bis auf wenige Ausnahmen – kaum Vorbilder auf professioneller Ebene, die den Weg des "Wabi-cha" mit der Handpan vorleben. Zweitens, unsere Gesellschaft ist zum Konformismus und Nihilismus erzogen, sodass Zurschaustellen, Nachahmen und das Hineinpassen in Normen an erster Stelle stehen. Das repräsentiert die gescheiterte Suche nach Anerkennung.
Dem gegenüber steht das echte Wertefundament des Wabi-cha, das sich auf den Handpan-Weg übertragen lässt. In meiner Arbeit mit dem Handpan Path arbeite ich mit genau diese Prinzipien: Wa, Kei, Sei, Jaku.

Die Kraft der Einheit
Spannend wird es, wenn sich beide Wege verbinden. Wenn die Erkenntnis und das Wissen über die inneren Reichtümer den äußeren Ausdruck speisen, dann wird dein Spiel zum Boten der Einheit, Schönheit und Zufriedenheit, die aus deinem Inneren strömen.
Im Gegenzug erhält das Wabi-cha – die innere Haltung – eine Form und eine Willenskraft, die hinaus in die Gesellschaft wirkt. So wird der Weg der Handpan, wie der Weg des Tees, zu einem Kanal, durch den echte innere Werte nach außen strömen und die Welt bereichern.
Ich glaube, wenn diese beiden Kräfte sich vereinen und der Weg nach innen und der Weg nach außen in Einheit erstrahlen, dann kann die Seele in ihrer vollen Kraft zur Erkenntnis kommen. Wir erkennen, dass wir Teil des universellen Herzens sind, das in allem und jedem, in jedem Moment und zu aller Zeit zeitlos und unbegrenzt schlägt.
Deshalb, und gerade aus diesem Grund, ist der Handpan Path ein Weg der Selbsterkenntnis und ein spiritueller Pfad. Ich lade dich ein, Teil dieser Reise zu werden. Ab dem 5. November geht es los – sichere dir noch bis zum 10. Oktober den Frühbucherrabatt.
Fazit
Cha-Do ist ein Spiegel. Er zeigt uns: Der Weg ist derselbe – doch die Richtung entscheidest du. Auch dein Handpan-Weg kann ein Wabi-cha sein – eine stille, innere Übung. Oder er endet in der Veräußerung – ein glänzendes, aber leeres Ritual.
Die Frage ist: Welchen Weg gehst du?



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