Wo du bist, ist ein Raum für mich
Unsere Suche nach Erhabenheit über das Zwischenmenschliche lässt sich nicht durch unseren rationalen Anteil klären, dem Schätzenden und Berechnenden. Ein ästhetischer Anteil, dem Rationalen unzugänglich und verborgen, ist das Beziehungsstiftende in uns, Sinnlichkeit.
Die Künste sind Lehrer jener Sinnlichkeit, die uns die Augen für das Neue öffnet, für das Spiel und den Raum, für die Gelegenheit und den Augenblick. "Die Künste sind aber nicht darauf aus, uns die Welt verfügbar zu machen: Was zu uns spricht, liegt nicht in unserer Macht." (Peter Sinapius; Ästhetik der Beziehung) Und wer danach zu greifen versucht verliert den Zugang zu jener Quelle, verliert die Beziehung zu sich, zum Gegenüber, zum Moment - für einen Moment, bis wir loslassen. Die Unverfügbarkeit 'dessen' lehrt uns Demut.
Begriffe
Unverfügbarkeit
Gegenüber
Das Unverfügbare, das uns mit dem Nichts konfrontiert, ist essenzieller Bestandteil des künstlerischen Prozesses. Jenes Nicht markiert das Verlassen des Alten und Bekannten und den Aufbruch ins Neue. Aus der phänomenologischen Sichtweise Marleau Pontys, kristallisiert sich ein Sinngefüge bzw. Narrativ aus dem schöpferischen Umgang mit dem Fremden, Anderen, dem Riss, wenn wir beginnen »zwischen den Zeilen zu lesen.« (Hannes Jahn, Peter Sinapius; Eckpunkte einer künstlerischen Arbeit in Entwicklungs- und Veränderungsprozessen)
Wahrnehmung
Ich und Du
Wahrnehmung geschieht aus der Präsenz heraus, welche die Dinge als auch das Subjekt durchdringt.
Lauschen
Ich öffne mein Wesen und lausche bis ich im Meer vergeh.
Der Tropfen im Meer, ein Meer in einem Tropfen.